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Skiurlaub in Schweden 1998 und anschließender Paris-Kurztrip
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Montag, 22.2.1998
Ich habe es zum ersten mal seit zwei Jahren geschafft meinen VW-Bus zu waschen! Überdies hinaus habe ich ihn sogar noch gewachst. Außerdem habe ich die total versifften Schonbezüge gegen neue (für 17,95 DM bei Praktiker) ausgetauscht.


Freitag, 27.2.1998
Heute habe ich wieder einen Tag freigenommen um den notwendigen Ölwechsel zu machen und den Rückfahrscheinwerfer zu reparieren. Da es bei Karstadt aber Alpin-Ski für 99.- DM geben soll, fahre ich dorthin und kaufe für Heike Ski mit Bindung, für mich nur Ski. Unglaublich, viele, viele Markenski, alle für 99,- DM. Wahrscheinlich sind sie so billig, weil es keine Carving-Ski sind, und das ist ja die große neue Mode.

Auf dem Nachhauseweg fällt mir im Rückspiegel schon ein chaotisch fahrender Mercedes SEL auf. Irgendwann stockt der Verkehr, stop and go. Nachdem ich mal wieder stoppen muß gibt es plötzlich einen kräftigen Rums - der Mercedes ist mir hinten drauf gefahren. Sein Plastikstoßfänger ist kaputt, sein Kühlergrill auch, ebenso beide Scheinwerfer.

Bei dem VW-Bus ist so gut wie nichts passiert, die (Metall-)stoßstange hat eine kaum sichtbare Delle und das Heckabschlußblech darunter ist etwas verbogen.

Der Fahrer des Mercedes ist nicht so prollig wie seine Fahrweise vermuten ließ. Ich bekomme gleich sein Versicherungskärtchen.

Dann geht es ersteinmal zu meinen Eltern, ich mache den geplanten Ölwechsel und repariere den Rückfahrscheinwerfer. Weiter fahre ich zur Werkstatt und lasse einen Kostenvoranschlag machen. 844.- DM würde eine "fachgerechte" Reparatur kosten. Ich will mich jedoch darauf beschränken das Blech zurückzubiegen und mich von der Versicherung auszahlen zu lassen. Das wird ein schöner Zuschuß für den Urlaub!


Sonntag, 1.3.1998
Heute muß ich noch den Abfluß der Spüle mit Wärmedraht umwickeln, damit ich ihn auftauen kann wenn er eingefroren ist. Der Wärmedraht ist aber nicht mehr so toll, irgendwo scheint ein leichter Kurzschluß zu sein. Egal, Hauptsache er heizt. Das Aufräumen des VW-Busses zieht sich doch stundenlang hin, ich bin erst gegen Abend fertig.


Dienstag, 3.3.1998
In der Mittagspause mache ich Großeinkauf bei Aldi. 140.- DM werde ich los.


Mittwoch, 4.3.1998
Nach der Arbeit fahre ich beim Reisebüro vorbei, ich will die Tickets für die Fähre kaufen. Wir wollen mit Stena-Line von Frederikshavn nach Göteborg fahren. 160.- DM kostet der Spaß nach der 97er Preisliste.

Leider hat Stena die Tarifstruktur etwas verändert. Nicht nur daß Wohnmobile dieses Jahr teurer sind als PKW, nein, der Freitag ist nun auch noch teurer als die anderen Tage. 296.- DM hätten wir nun für die gewünschte Fähre zu zahlen. Das ist fast doppelt so viel.

Ich buche erstmal garnichts, fahre nach Hause und wälze nochmal Internet und Kataloge. Die billigste Variante scheint die Passage Grenå-Varberg/Halmstad für 200.- DM zu sein.

Leider fahren die Fähren dort seltener und zu blöderen Zeiten. Außerdem brauchen sie eine Stunde und fünfzehn Minuten länger. Egal, dafür sparen wir einen Hunderter. Ich fahre wieder zum Reisebüro und will nun buchen. Der Computer dort funktioniert nicht richtig., ich muß morgen wiederkommen. Ich erfahre aber, daß gerade an den Tagen, an denen wir zurückfahren wollen eine der dort verkehrenden Fähren auf der Werft ist und somit einige Abfahrten ausfallen. Na toll. Wir sind eigentlich auf dem Rückweg immer nicht so festgelegt und nehmen spontan die Fähre die uns gefällt. Das ist im Winter normalerweise kein Problem, aber wenn jetzt eine Fähre ausfällt, könnte es evtl doch passieren, daß das Schiff voll ist... Naja müssen wir halt vorher anrufen.


Donnerstag, 5.3.1998
Ich hole nachmittags die Fährkarten ab. Abends müssen wir noch den Wagen weiterpacken. Wir wollen am Freitag morgen um 8:30 Uhr die Fähre in Grenå erwischen. Mit unserer Brotbackmaschine backen wir ein Brot nach dem nächsten. Das schwedische Brot ist ja nicht so toll, so wollen wir einen ganzen Vorrat mitnehmen. Ebenso sprudele ich mit unsere Sprudelmaschine viele Liter Sprudelwasser zurecht, so müssen wir auch keines kaufen.

Freitag, 6.3.1998
Morgens gegen ein Uhr kommen wir endlich los. Wir kaufen an einer Tanke noch ein paar Zeitschriften, dann geht es weiter auf der A7 Richtung Flensburg. Es ist stürmisch und regnerisch, der Regen geht immer mehr in Schnee und Graupel über. Bald übermannt mich die Müdigkeit, ca. 50 km vor Flensburg fahren wir auf einen Rastplatz und schlafen. Allerdings klingelt nach zwei Stunden bereits der Wecker, wir müssen weiter.

In Dänemark toben fürchterliche Schneestürme, die Autobahn ist teilweise von einer geschlossenen Scheedecke bedeckt. Zwei schwerere Unfälle sehe ich im vorbeifahren. Heike schläft hinten im Bett.

Gegen 6:30 Uhr geht die Sonne auf, wunderschön, im Osten blauer Himmel mit Sonnenaufgang, gegenüber rosa beleuchtete helle Schneewolken.

Ich merke, daß die Zeit allmählich davonzulaufen beginnt, aber eigentlich sollte es noch klappen.

Dummerweise verfahre ich mich dann auch noch in Århus, wir rasen trotz des Schnees so schnell wir kommen nach Grenå. Dort kommen wir um genau 8:30 an, leider zu spät, die Fähre macht gerade die Klappe zu. So ein Pech!

Die nächste Fähre fährt um 13 Uhr. Dafür fährt diese Fähre dann nach Varberg. Die 8:30-Fähre fährt nach Halmstad was 75 km weiter südlich liegt. So sparen wir von den verlorenen viereinhalb Stunden dadurch immerhin wieder eine knappe Stunde ein.

Bei wunderschönem aber kaltem Wetter schlendern wir dann noch einmal über das Hafengelände, dann legen wir uns in den VW-Bus und holen den verlorenen Schlaf nach.

Um kurz vor eins fahren wir dann auf die Fähre. Sie sieht sehr alt und schrottig aus. Außerdem ist sie nicht besonders groß. Wir gehen an Deck. Auch hier sieht die Fähre ziemlich abgewrackt aus. Wir setzen uns an ein Fenster das so dreckig ist, daß man kaum hinausschauen kann. Ich halte es nur ungefähr 15 Minuten aus, dann bin ich so müde, daß ich wieder hinunter ins Autodeck gehe und mich in unseren VW-Bus zum schlafen lege. Die See ist ziemlich unruhig, das Schiff schaukelt recht stark. Trotzdem schlafe ich fast vier Stunden, bis Heike wieder erscheint und wir in Varberg ankommen.

Das Wetter ist immer noch schön, bloß Schnee ist keiner mehr da. Kurz hinter Göteborg müssen wir unbedingt bei MC Donald´s unseren Hunger stillen. Wir haben auch den ganzen Tag noch nichts außer ein paar Stücken Schokolade gegessen. Wir fahren dann weiter Richtung Norden, am Straßenrand liegt etwas Schnee, es ist so knapp 0°C.

Gegen 21 Uhr fahren wir auf einen Parkplatz um dort zu übernachten. Ich hole den Laptop raus und fange an Tagebuch zu tippen. Wir haben diesmal nämlich einen alten Laptop mitgenommen um unser Tagebuch direkt einzutippen, das Abschreiben nach dem Urlaub entfällt somit.


Samstag, 7.3.1998
Gegen neun Uhr stehen wir auf und fahren auch gleich los. Es ist noch -2°C kalt, als wir losfahren wird es noch kälter. In Åmål kaufen wir Brötchen, ein paar Kilometer weiter machen wir eine lange ausgedehnte gemütliche Frühstückspause. Wahrscheinlich hat die Rezeption des Campingplatzes in Idre schon zu wenn wir ankommen, wir sind nicht besonders gut im Zeitplan, aber egal, wir haben ja Urlaub. Ich tippe noch etwas Tagebuch. Danach fragt Heike ob ich auch Spiele mit habe. Ich habe Tetris mit. Über einen billigen Universalstromadapter aus dem Campinghandel (15,- DM) können wir den Laptop über die Autobatterie betreiben. Allerdings wird der Adapter immer ziemlich heiß, wahrscheinlich ist er eher für schwächere Stromverbraucher vorgesehen. Naja, funktionieren tut die Sache jedenfalls.
Als ich den Motor anlassen will, dreht der Anlasser nicht. Na toll, jetzt einen Defekt, das können wir ja wirklich gut gebrauchen. Im Sommer hatte ich schon einmal das gleiche Problem, ein Hammerschlag auf den Magnetschalter des Anlassers hatte es damals auf einfache Weise gelöst. Hoffentlich hilft das auch diesmal wieder!

Naja, das Bett wird ausgeräumt, die Matratze hochgeklappt, Brett hoch, Dusche ausräumen, Motordeckel abnehmen, ein paar Schläge auf den Anlasser - und er springt wieder problemlos an. Uff! Nachdem wir nun erfolgreich gestartet bin spielt Heike ununterbrochen Tetris und ist gar nicht mehr vom Computer wegzubewegen. Mittlerweile liegt schon einiger Schnee. Die Temperatur bewegt sich noch immer knapp unter dem Gefrierpunkt. Kleinere Gewässer sind komplett zugefroren, größere nur teilweise. Die Sonne scheint.


Heike spielt Tetris... Heike spielt Tetris...

Irgendwann merke ich, daß das Gehäuse des Stromadapters zu schmelzen beginnt. Das Teil ist wohl wirklich nicht für Laptops geeignet. Glücklicherweise ist direkt über dem Stromanschluß im Auto die Lüftung angebracht. Wenn ich nun den Luftstrom direkt auf den Adapter lenke wird dieser gerade mal lauwarm. Geniale Lösung. Heike kann weiterspielen!

Plötzlich wird der Schnee immer weniger, in Säffle liegt fast gar kein Schnee mehr.

Ich höre ein Klappern irgendwo am VW-Bus. Dies macht mich irgendwie nervös. Was ist da jetzt schon wieder lose? Hoffentlich nichts wichtiges! Dreimal steige ich aus und suche nach dem Klappern. Beim ersten mal befestige ich das vordere Nummernschild, das etwas lose ist, aber das Klappern hört nicht auf. Der Auspuff ist es nicht, der Kühler nicht, die Stoßstange wohl auch nicht, die Wasserrohre auch nicht, so weit ich das sehen kann. Grrrr, was ist das schon wieder? Heike stört meine Unrast, soll es doch klappern. Naja, ich will morgen in Idre nochmal gründlich schauen was da wohl klappert.

Erst gegen kurz vor sechs geht die Sonne unter. Es wird spürbar kälter. Das Thermometer sinkt bis auf -19,4°C! Die Straße ist auch nicht mehr überall schneefrei, vereiste Stellen sind aber ganz selten. Kurz vor Idre steigt das Thermometer wieder auf -17°C. Dann fahren wir von Idre aufs Idrefjäll, wo das Skigebiet und unser angepeilter Campingplatz sind. Obwohl es stetig bergauf geht, wird es draußen immer wärmer, als wir oben ankommen zeigt das Thermometer nur noch -12°C an. Wir fahren zum Campingplatz. Wir steigen aus und orientieren uns gerade, da kommt ein Mann auf uns zu. Er kann nur schwedisch, und wir wissen erst nicht ob er der Campingwart ist oder ein Gast. Es stehen ziemlich viele Wohnwagen und einige wenige große Wohnmobile herum. Wir fallen mit unserem alten kleinen VW-Bus wieder ganz schön auf, aber das ist nicht so schlimm. Der Mann ist der Campingwart. Die Rezeption hat schon vor drei Stunden geschlossen, aber er läßt uns einchecken. Wir bekommen den Platz mit der Nummer 99 zugewiesen. Der Mann führt uns noch herum und zeigt uns alles. Als wir zu unserem Stellplatz fahren wollen geht der Anlasser wieder nicht. Na toll, ich habe unheimlich Lust jetzt das ganze Bett auszuräumen, den Motordeckel aufzumachen und auf dem Anlasser rumzuklopfen... Naja, es geht rückwärts leicht bergab, ich lege den Rückwärtsgang ein, rolle langsam los und lasse die Kupplung kommen. Zum Anspringen des Motors hat es zwar nicht gereicht, aber der Anlasser geht durch den Ruck wieder. So fahren wir zu unserem Stellplatz.


Die beleuchtete Abfahrtspiste Die beleuchtete Abfahrtspiste

Leider haben wir in unserem VW-Bus keine Drehsitze. Allerdings kann man mit Gewalt den Beifahrersitz aus seinen Schienen reißen und andersherum wieder einschieben. Das machen wir nun auch. Achja, ich sehe noch, daß sich die Verkleidung des einen Lautsprechers abgelöst hat. Das wird zwar kaum das Klappern gewesen sein, aber ich klebe sie trotzdem fest.

Dann werden im Auto erst einmal Käsnudeln gekocht. Nachdem wir uns nudeldicke satt gegessen haben gehen wir auch ziemlich bald in die Heia!


Sonntag, 8.3.1998
Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen wir hinunter in den Ort. Dort melden wir Heike zur Skischule an, dann gehen wir ins Sportgeschäft und leihen uns Langlaufskier. Heute werden wir erst einmal Langlauf machen. Wir gehen mit den Skiern zurück zum Campingplatz und suchen nach irgendeinem Plan in dem die Loipen eingezeichnet sind. Der Campingwart von gestern abend sieht uns mit den Skiern vor den Plänen stehen, eilt gleich in die Rezeption, such einen Moment, reißt dann den Loipenplan von der Wand und schenkt uns diesen. Das ist aber nett!

Wir machen uns dann auch gleich auf die Socken und begeben uns auf die 5-km-Loipe. Bei der ersten etwas längeren Bergabstrecke fallen wir beide hin, Heike noch etwas früher als ich. Egal. Die 5 Kilometer haben wir nach ungefähr einer Stunde bei bestem Wetter hinter uns gebracht. Es ist irgendwie auch überhaupt nicht kalt, die Sonne scheint und die Temperatur dürfte so knapp unter dem Gefrierpunkt liegen. Nach einer kurzen Rast begeben wir uns jetzt auf eine 2,5 km lange Loipe. Die haben wir dann auch ziemlich schnell hinter uns gebracht, nun sind wir aber wirklich etwas erschöpft. Trotzdem wollen wir heute Abend noch die beleuchtete 7,5-km-Loipe ausprobieren.


Langlauf... Langlauf...

Doch erstmal begeben wir uns zurück zu VW-Bus, braten die übriggebliebenen Käsnudeln von gestern abend auf und machen es uns gemütlich. Dabei bleibt es dann auch, vielleicht schaffen wir die 7,5-km-Loipe ja morgen...


Montag, 9.3.1998
Wie gestern werden wir von der Musik geweckt, die die Abfahrtspiste beschallt. Diese Abfahrt ist nicht nur nachts beleuchtet, nein, sie wird auch den ganzen Tag mit Musik berieselt. Wenigstens ist es überwiegend gute Musik, die wir so den ganzen Tag hören müssen. Wir gehen hinunter zum Einkaufsladen und kaufen uns Brötchen, Milch und andere Lebensmittel. Beim Frühstück bekommen wir Besuch von unserem Campingwart, der uns einen Eiskratzer schenkt und besorgt fragt, ob es auch wirklich warm in unserem VW-Bus ist. Wir sind der einzige so kleine Wagen auf dem Campingplatz, sonst stehen hier nur große Wohnwagen und zwei oder drei größere Wohnmobile. Wir haben aber einen kleinen Elektroofen mit Thermostat der unseren Bus gut aufwärmt. Außerdem haben wir noch unsere Truma-Gasheizung, die wir hier aber nicht benutzen, da wir ja elektrischen Strom zur Verfügung haben. Unser Bus ist zwar klein, alt, häßlich und schrottig, aber bestens ausgestattet und im Rahmen siner Möglichkeiten kann man ihn wohl auch noch als zuverlässig bezeichnen. Nach dem Frühstück laufen wir noch einmal die 2,5-Kilometer-Loipe quasi als Aufwärmtraining.

Um 15:00 Uhr beginnt Heikes (Alpin-)Skischule. Wir überlegen noch, ob wir schon einen Skipaß kaufen, denken aber daß sich das für den Anfängerkurs am ersten Tag nicht lohnt und kaufen eine 10-Fahrten Karte.

Dann bringe ich Heike zu Ihrer Gruppe. Die Zeit überbrücke ich in dem ich durch´s Idre-Fjäll-Center schlendere und mich ein bischen umschaue. Fahrten mit dem Motorschlitten werden für 400 Kronen/Schlitten angeboten, Dauer: Eine Stunde und 20 Minuten. Das könnte man sich überlegen. Nach 45 Minuten gibt es aber auch nichts neues mehr zu sehen, so schlendere ich wieder zu dem Hang, an dem Heike Skischule macht. Ich sehe sie mit Ihrer Skigruppe gerade hinter der Kuppe verschwinden. Sie kommen auch nicht wieder hochgekraxelt, also beobachte ich genau den Schlepplift um Heike dort zu erspähen, doch ewige Zeit passiert nichts. Plötzlich fährt ihre Skigruppe an mir vorbei den Hang runter. Naja, der Schlepplift war ja auch ziemlich weit weg, ich konnte Heike dort nicht erblicken. Ich finde, daß Heike schon recht flüssig fährt nach einer knappen Stunde Skischule; das ganz große Desaster scheint es zumindest nicht zu sein. Nun suche ich mir eine bessere Position, direkt über dem Tunnel wo der Schlepplift drin verschwindet. Ich sehe, daß hier vier Tellerlifte nebeneinander verlaufen. Kurz vor dem Tunnel scheint eine Zwischenaussteigestation zu sein. Als ich gerade beobachte wie ein Skilehrer eine etwas unbeholfene Tante aus der Liftspur schiebt, entdecke ich, daß das Heikes Gruppe ist. Heike steht schon neben dem Lift und wartet. Ich habe sie wieder nicht gesehen, obwohl sie direkt vor meiner Nase ausgestiegen sein muß und ich die ganze Zeit auf den Lift gestarrt habe. Bin ich denn blind?

Der Skikurs ist für heute zu Ende, Heike hat es gut gefallen, so gut, daß sie gleich zurück zur Zwischenaussteigestation geht, sich einen Teller schnappt und den Lift zu Ende fährt. Dann fährt sie hinüber zum nächsten Lift und den Berg noch ein Stückchen weiter hoch. Diese Abfahrt fährt sie noch zweimal mit Begeisterung hinunter, dann geht es zurück zum Campingplatz. Die Zehnfahrtenkarte ist übrigens noch voll, niemand hat am Lift kontrolliert. Alle anderen aus der Skigruppe hatten einen Skipass, peinlich... Aber man kann doch eigentlich nicht wegen zwei Fahrten mit dem Schlepplift eine Tageskarte kaufen müssen! Egal. Mal sehen wofür wir unser Zehnfahrtenkarte benutzen können, vielleicht für den Sessellift? Morgen kaufen wir jedenfalls einen Skipass der Preisunterschied zwischen einem 13-Tages- und einer 14-Tagespaß liegt gerade mal bei 40 Kronen (knapp 10 DM). Das fahren wir bestimmt ab.

Ersteinmal verköstigen wir uns. Der eingeschweißte Leberkäse ist aufgebläht wie ein Ballon, das war er gestern noch nicht. Wir riechen dran und beschließen, daß man ihn noch essen kann, also gibt es wie gestern Leberkäs mit Spiegelei. Ich bin unersättlich und mache mir noch ein Fertigreisgericht (von Aldi) während Heike ihrer Sucht fröhnt und auf dem Laptop Tetris spielt.


Die beleuchtete Nachtloipe Die beleuchtete Nachtloipe

Irgendwie will ich heute noch auf die beleuchtete Langlaufpiste gehen, ich kann Heike knapp überreden mitzukommen. Es ist minus zehn Grad kalt, am Anfang frösteln wir etwas, aber mit der Zeit wird uns immer wärmer, so daß wir trotz der Kälte Schal, Mütze und Handschuhe ausziehen. Die 7,5 Kilometer die die Loipe haben soll, ziehen sich hin. Irgendwie drängt sich uns der Eindruck auf, daß die beleuchtete Loipe doch vielleicht 10 Kilometer lang ist, wir müssen wohl noch einmal auf dem Plan nachschauen. Aber auch die 10 Kilometer sind irgendwann geschafft, ich bin völlig durchgeschwitzt und gehe gleich duschen. Die drei Minuten die ein Fünfkronenstück hergibt, reichen immer gerade so wenn ich mich beeile. Als ich zurück im VW-Bus meine Dreckwäsche in die Dreckwäschetüte tun will, finde ich diese Tüte trotz intensiver Suche nicht. Es drängt sich der Verdacht auf, daß ich sie mit der Mülltüte verwechselt habe und in den großen Müllcontainer entsorgt habe. Denn die Mülltüte von der ich dachte, daß ich sie schon entsorgt hätte ist noch da...

Wir haben uns für 50 Kronen ein Fernsehanschlußkabel gekauft. Ich habe schon immer einen kleinen alten schrottigen Schwarzweißfernseher (12 cm Bild) im Auto liegen und laut Campingplatzprospekt werden hier SAT1 und RTL ins Kabel eingespeist. Den Spaß wollen wir uns gönnen. Allerdings klappt das leider nicht, die beiden deutschen Sendern sind offensichtlich auf den Sonderkanälen und die kann unser Gurkenfernseher natürlich nicht empfangen. Naja, so müssen wir uns auf das schwedische Programm beschränken, was auch nicht so schlimm ist, da die meisten Filme in Englisch mit schwedischen Untertiteln ausgestrahlt werden. Sogar einige Werbespots werden in Originalsprache mit schwedischen Untertiteln ausgestrahlt!


Dienstag, 10.3.1998
Wir wachen ziemlich spät auf, aber egal, wir haben Urlaub. Nach dem Frühstück mache ich den Abwasch während Heike ihrer neuen Sucht nachkommt und Tetris spielt. Danach schnallen wir unsere Skier auf und fahren zur Liftkartenverkaufsstelle. Meine Skier kleben erst ziemlich am Boden fest, aber nach der ersten Abfahrt wird es besser. Wir kaufen uns Skipässe für 14 Tage, also bis übernächsten Montag einschließlich. Der Preis ist mit 1140 Kronen pro Paß eigentlich angemessen. Das Skigebiet hat ungefähr 35 Lifte und ebensoviele Abfahrten. Allerdings laufen viele Lifte parallel zueinander und viele Abfahrten ebenso. Die leichteren Abfahrten gehen etwas weiter außen den Berg hinab, während die schwereren den Hang direkt hinunterführen. Wir fahren erst zweimal die Piste hinab, die Heike gestern mit der Skischule gefahren ist, dann fahren wir mit dem Sessellift den Berg hoch. Dummerweise hat der Sessellift keine Fußstützen, so daß die Füße mit den schweren Skiern die ganze Zeit herunterbaumeln. Nachdem wir den Berg hinuntergefahren sind und noch einmal den Sessellift genommen haben, fahren wir mit dem "Transportliften" zur Rückseite des Berges. Der "Transportliften" ist etwas kurios, denn dieser Schlepplift wird in beide Richtungen benutzt. Die Verbindungspiste die er bedient ist im unteren Drittel so eben, daß man dort den Lift entgegen der eigentlichen Richtung benutzen kann. Überhaupt ist hier der Umgang mit den Liften lockerer als man es aus den Alpen kennt, man steigt ein und aus wo man will bzw. wo man kann. Karten werden auch nur recht selten kontrolliert.

Nun fahren wir "Dalarnas längsta" Piste hinab, die längste Piste von Dalarna. Die Pisten haben hier teilweise phantasievolle Namen wie "Butter", "Prosit" oder der "Choken", die steilste Piste Skandinaviens.

Wir machen noch eine Pause und kaufen uns skandinavische Kartoffelmehlwürstchen mit Brot, dann hat Heike auch schon Skischule. Währenddessen fahre ich ein bischen die Berge hinauf und hinab. Im Schlepplift treffe ich einen Deutschen. Ich habe ihn als Deutschen erkannt weil er "den hob i net verdwischt" gemurmelt hat, nachdem ihm der Liftbügel vom Po gerutscht war. Da ich schon auf die Liftspur gerutscht kam mußte er mit mir zusammenfahren. Er kam aus Lindau, eine ganz schön weite Anreise, wenn man bedenkt, daß er die Alpen vor der Tür hat.

Nachdem Heikes Skischule zu Ende ist, müssen wir schnell zusehen zurück zum Campingplatz zu kommen, bevor die Lifte zumachen. Der Lift den wir brauchen dreht zwar noch, allerdings hängt eine Leine davor, so daß wir nicht mehr einsteigen können. Pech. Allerdings überredet ein Schwede die Lifttante ihn und seine Kinder noch hochfahren zu lassen, wir wutschen gleich mit hinein. Nach 2/3 der Strecke hält der Lift aber an. Wir sind aber zum Glück schon fast auf der Höhe des Campingplatzes und müssen nicht mehr großartig kraxeln.

Nun wollen wir unsere ausgeliehenen Langlaufskier endgültig zurückgeben. Wir nehmen sie und bringen sie zurück zum Sportgeschäft. Auf halber Strecke merken wir, daß wir leider die Schuhe vergessen haben, so laufe ich noch einmal zurück und hole sie, während Heike nun mit zwei Paar Skiern/Stöcken weiter zum Laden geht.

Wir geben die Skier ab, aber niemand will Geld von uns. Wir hatten für zwei Tage bezahlt, haben die Skier dann aber drei Tage ausgeliehen. Naja, Glück gehabt.

Heike kauft sich noch ein Stirnband für ihre Ohren, dann gehen wir ins Lebensmittelgeschäft und kaufen etwas Hack sowie anderen Schnickschnack. Abends werden dann Spaghetti gekocht, dann fallen wir beide auch schon vor Erschöpfung ins Bett, obwohl es noch keine 8 Uhr ist.

Allerdings schlafen wir die Nacht nicht so gut, es ist recht windig und unser VW-Bus ist nun doch nicht mehr so hundertprozentig dicht, so daß es uns ganz schön um die Ohren pfeift. Außerdem müssen wir de nachts beide zum Klo, was bei -10°C und 300 Metern Entfernung zu den Toiletten auch nicht so toll ist. Ich kann dann überhaupt nicht mehr einschlafen und schreibe lieber Tagebuch...


Mittwoch, 11.3.1998
Wir wachen auf, es ist trübe und schneit etwas. Trotzdem machen wir uns nach dem Frühstück gleich auf zum Skilaufen.


Im Schlepplift Im Schlepplift

Wir fahren mit dem Sessellift den Berg hoch, ein eisiger Wind bläst uns ins Gesicht, es bringt nicht so viel Spaß. So begeben wir uns nach einigen ungemütlichen Abfahrten auch wieder zu unserem VW-Bus und machen ein kleines Schlafpäuschen. Als um 15 Uhr Heikes Skischule losgeht fahre ich auch noch ein paarmal die Pisten hinunter.
Abends braten wir uns zu den restlichen Nudeln noch ein wenig Fleisch auf. Es schneit ohne Unterlaß, mittlerweile auch so stark, daß einiger Schnee liegenbleibt. Im VW-Bus zieht es wie Hechtsuppe. Ist er wirklich so undicht? Heike will wenigstens hinten mit Kleidung die schlimmsten Stellen abdichten, auf einmal beginnt sie lauthals zu lachen: Die Heckklappe ist nicht richtig zu! Kein Wunder daß es zieht (und das schon seit drei Tagen...).

Es schneit noch die ganze Nacht weiter.


Donnerstag, 12.3.1998
Es liegen bestimmt 15-20 cm Neuschnee. Wir stapfen frische Spuren hinein. Die Sonne scheint wieder, es verspricht ein schöner Tag zu werden. Vor dem Frühstück stoße ich mir ersteinmal eine schöne Platzwunde in den Kopf, etwas später streiten Heike und ich uns dann so heftig, daß wir uns mit Kaffee und Butter bewerfen. Nachdem wir die Sauerei dann beseitigt haben vertragen wir uns auch wieder. Bei wunderschönem Wetter geht es dann auf die Piste. Kein Vergleich zu gestern. Wir fahren verschiedene Pisten hinab, Heike fällt ein paar mal hin. Dafür daß das heute aber erst Ihr vierter Tag auf Skiern ist fährt sie echt supergut. Man kann eigentlich schon im ganzen Skigebiet mit ihr herumfahren, solange man nicht gerade die schwierigsten Pisten wählt.

Als Heike von einem kleinen Jungen geschnitten wird fährt sie in eine Pistenabsperrung aus Plastik und reißt diese nieder. Sie ist fürchterlich wütend, ich kann sie kaum beruhigen. Etwas später probieren wir den Nordabhang aus. Auch hier sind schöne Pisten jeden Schwierigkeitsgrades. Allerdings verlaufen sie im Prinzip alle parallel, die leichteren verlaufen etwas weiter außen herum, während die schwereren den Berg direkt hinunterführen. Kurz vor dem Einsteigen in den Doppelschlepplift fällt Heike hin, schuld bin natürlich ich, weil ich angeblich ihren Ski blockiert habe oder so. Der Liftheini hilft ihr beim Aufstehen, aber das klappt irgendwie nicht, nun ist auch noch der Ski abgegangen. Außerdem achtet sie überhaupt nicht auf die vorbeiziehenden Liftbügel, der Liftheini paßt aber auf daß sie keinen an den Kopf bekommt. Naja, wir kommen dann doch hoch, Heike ist geladen und unablässig am schimpfen. Alle sind schuld, ich daß sie hingefallen ist, und der Liftheini auch, er hat ihr so komisch beim Aufstehen geholfen, daß der Ski natürlich abgehen mußte. Ach so!

Bei der nächsten Liftfahrt mit dem gleichen Lift klappt das Einsteigen zwar wunderbar, aber die Heinis vor uns bleiben direkt an der Aussteigestelle so dusselig stehen, daß Heike gegen die Holzwand fährt, gegen die man normalerweise den Bügel wirft. Die Heinis gucken noch ganz blöde, da kommt der nächste Bügel angefahren, ein junges Mädchen fällt von hinten in die Gruppe. Nun haben die Heinis wohl endlich kapiert, daß sie im Weg stehen und gehen ein Stückchen weg.


Das Tauwetter hat bizarre Eiszapfen an unserem VW-Bus entstehen lassen
Eiszapfen
Eiszapfen

Heike muß jetzt zur Skischule, ich habe auch keine Lust mehr allein zu fahren, so begebe ich mich zurück zum Campingplatz. Da durch die Sonne der Schnee an einigen Stellen taut haben sich an unserem Auto ganz bizarre Eiszapfen gebildet. Ich hole noch neues Trinkwasser was bei dem 30-Literkanister leider eine recht nasse Angelegenheit ist, da ich leider den Deckel des Kanisters verloren habe.



Abendstimmung am Idre Fjäll Abendstimmung am Idre Fjäll;

Am Abend holen wir uns Pizza aus dem Pizzaladen. Eine Pizza Hawaii kosten 53 Kronen. Sie ist etwas zu groß für den Karton in den sie verpackt wird. Es ist ungefähr eine 28-cm-Pizza. Sie ist nicht besonders reichlich belegt, aber es geht. Drei ganze Ananasscheiben liegen auf ihr drauf.
Als wir mit dem Pizza im VW-Bus ankommen, ist sie natürlich nicht mehr richtig warm, aber wir backen sie in unserem Blechschachtelofen wieder auf. Eine Pizza für zwei Personen reicht nicht ganz. Also backen wir uns in unserem Blechschachtelofen noch einen Fertiggerichtauflauf.

Plötzlich geht das Licht im Auto aus. Die Batterieschutzschaltung der Zweitbatterie hat angesprochen. Das bedeutet, daß die Batterie fast leer ist, und das schon nach so kurzer Zeit, obwohl wir nur ein paar Lampen laufen hatten. Naja, egal, wir haben ja ein Ladegerät dabei, das wird dann auch gleich angeschlossen.


Freitag, 13.3.1998
Das Wetter ist wieder schön, die Sonne scheint. Wir sind aber superfaul und kommen kaum aus unserem Bett heraus. Wir lesen und faulenzen; irgendwann gegen 12 Uhr machen wir endlich Frühstück. Dann wird noch etwas gefaulenzt, gegen 14 Uhr endlich machen wir uns auf den Weg zum skifahren. Inzwischen hat, trotz des sonnigen Wetters, ein ziemlich kräftiger Wind eingesetzt, so kräftig, daß der Sessellift wegen Windes nicht fährt. Das ist aber nicht so schlimm, da man mit Schleppliften auch den Berg hochkommt. Wir fahren auch mit dem Schlepplift hoch. Weiter oben hat der Wind den Schnee teilweise so auf die Schleppliftspur verblasen, daß es schon ein bischen schwierig ist über die Schneewehen zu fahren. In dem Lift der direkt parallel links neben uns verläuft sind die Wehen so hoch, daß die Leute teilweise aus dem Lift herauspurzeln.


Der Sturm hat den Schnee von der eisigen Piste weggeblasen. Vereise Piste

Oben angekommen tobt ein fürchterlicher Sturm. Der Schnee wird über den Boden geblasen, es sieht hier aus wie in einem fürchterlichen Sandsturm. Der Wind bläst uns so kräftig entgegen, daß wir die Abfahrt nicht hinunterrutschen, wir müssen uns mit den Stöcken abstoßen um überhaupt vom Fleck zu kommen. Wir fahren nun lieber auf der tiefergelegenen Abfahrt, da das Wetter dort nicht so ungemütlich ist. Allerdings sind auf die Idee auch schon viele andere gekommen, die Liftschlangen sind für hiesige Verhältnisse extrem lang, man muß bestimmt 3-4 Minuten warten bis man drankommt.

Heike hat nun Skischule. Ich will noch ein wenig alleine fahren, aber irgendwie ist das zu langweilig. So begebe ich mich zurück zu unserem VW-Bus und will das Abendessen vorbereiten. Allerdings bin ich dann doch zu träge und entspanne mich lieber.

Heute holen wie dann zwei Pizzen vom Pizzaladen. Bevor wir sie in unserem Blechschachtelofen aufbacken bestreuen wir sie noch fett mit Gouda, hmmm. Zwei dermaßen verfeinerte Pizzen sättigen uns dann auch völlig.

Abends springt schon wieder die Batterieschutzschaltung der Zweitbatterie an. Die ist schon wieder leer, obwohl wir sie gerade geladen haben. Scheint wirklich ziemlich fertig zu sein. Da ist wohl mal eine neue fällig.


Samstag, 14.3.1998
Auch heute wieder kommen wir nicht so recht aus den Federn. Heike geht einkaufen, während ich den angesammelten Abwasch erledige.

Nach einem gemütlichen Frühstück und einer kleinen weiteren Lesestunde kommen wir dann um ein Uhr auf die Piste. Dafür daß Wochenende ist, ist die Piste extrem leer. Allerdings ist heute auch An-/Abreisetag in dem angrenzenden Feriendorf. Die Abreisenden sind schon weg und die Anreisenden begeben sich auch nicht sofort zum skilaufen. Morgen wird es sicherlich wieder etwas voller werden.

Die Sonne ist zwar ein wenig verschwunden aber es ist trotzdem recht angenehm zu fahren, da der Wind nicht mehr so bläst.

Heute wollen wir uns mal den Choken, die steilste präparierte Piste Skandinaviens genauer anschauen. Wir fahren hin und es ist unglaublich. Von weitem sieht der Choken ja schon steil aus, aber wenn man von oben guckt... Es ist eigentlich nur ein vereister Abgrund. Das Gefälle beträgt bestimmt 70%, im Sommer würde man sich wohl abseilen müssen um hinunterzukommen. Zwei einsame Skifahrer wollen es tatsächlich versuchen. Vergebliche Versuche... Sie fahren nicht den Berg hinunter, sie rutschen langsam seitlich mit den Skiern herunter, und selbst dabei reißt es den einen hin, und er schliddert den Abgrund runter. Erstaunlicherweise kommt er wieder zum Stillstand, und hat jetzt wohl doch die Hosen voll. Langsam klettert er den Choken wieder hoch. Die Abfahrt ist einfach zu steil und wohl auch ziemlich vereist. Der andere Skifahrer hat auch aufgegeben, beide klettern die Piste wieder hoch.


DerChoken von oben und aus der Entfernung betrachtet.
Der Choken von oben
Der Choken aus der Entfernung
Vor ein paar Tagen habe ich aus dem Sessellift heraus in der Ferne auch zwei Skifahrer wieder hochsteigen sehen, die den Choken wohl unterschätzt hatten. Naja, vielleicht haben wir ja irgendwann einmal das Glück zu sehen, wie ein "wahrer Profi" den Choken hinunterfährt.

Wir fahren noch bis kurz bevor die Lifte schließen...

Dann kochen wir uns noch Spaghetti mit Schinken, Champignons und Sahnesoße und fallen mit vollem Bauch ins Bett.

Das Außenthermometer zeigt nur -2°C an. Ein Wärmeeinbruch?


Sonntag, 15.3.1998
Als wir gegen neun Uhr aufwachen zeigt das Außenthermometer +2°C an. Tauwetter! Es steigt schon bald auf +7°C, dann plötzlich auf +84°C an. Der Außenfühler ist naß geworden. +7°C ist es aber wirklich. Es ist jetzt glatte 20° wärmer als vor einer Woche bei unserer Ankunft! Es liegt ein kleines bißchen Neuschnee.

Wir fahren ein wenig Ski, es fängt leicht an zu schneien. Gut, trotz der hohen Temperatur wenigstens kein Regen. Auf den etwas tiefer gelegenen Pisten ist der Niederschlag ganz schön graupelig.

Als wir nach dem Skifahren einkaufen gehen werfe ich einen Blick auf den Wetterbericht einer schwedischen Tageszeitung. Es verspricht wieder kälter zu werden. Gott sei Dank! Trotzdem fällt das Thermometer die ganze Nacht nicht unter den Gefrierpunkt.


Montag, 16.3.1998
Der Tag beginnt sonnig. Heike ist schon gegen neun putzmunter und macht den Abwasch. Gegen 12 geht´s auf die Piste zum skilaufen. Es ist wieder +6°C warm. Irgendwie haben wir heute beide keine rechte Lust zum skilaufen, so daß wir schon um zwei Uhr zurück zum VW-Bus gehen und uns dort ausspannen... Abends fällt das Thermometer endlich langsam aber sicher unter den Gefrierpunkt.


Dienstag, 17.3.1998
Auch die letzte Nacht war es nicht so richtig kalt. Wir überlegen vielleicht ein paar Tage früher aus Idre-Fjäll abzuhauen. Irgendwie ist es auf Dauer doch langweilig jeden Tag nur Ski zu laufen. Wir überlegen, auf die Lofoten zu fahren, aber das ist wohl zu weit. Nach Oslo könnten wir ja fahren... Aber erst einmal muß ich noch nach diesem ominösen Klappern vom VW-Bus gucken, das mich auf dem Hinweg so genervt hat. Der Boden ist noch gefroren, also nicht naß. Ich krabbele unter den VW-Bus, rüttele überall, trete gegen die Räder, trete gegen die Stoßstangen - nichts! Hm, sollte es doch die lose Lautsprecherverkleidung gewesen sein?

Von 14:30 bis 16:30 laufen wir noch Ski. Die Tagestemperatur liegt bei +5°C.

Wir beschließen morgen noch vormittags Ski zu laufen und dann irgendwann nachmittags abzureisen. Wir wollen uns mal Lillehammer anschauen und nach Oslo fahren. Vielleicht noch den Prekestolen, aber wir wissen nicht wie das um diese Jahreszeit ist.

Von 14:30 bis 16:30 fahren wir noch Ski.


Vier mal Sonnenunterg am Idre-Fjäll.
Sonnenuntergang 1
Sonnenuntergang 2

Sonnenuntergang 3 Sonnenuntergang 4

Mittwoch, 18.3.1998
Nach dem Aufstehen bezahlen wir erst einmal den Campingplatz. 1095 Kronen müssen wir für die zwölf Tage bezahlen. Ich gebe 1100 Kronen und bekomme die Quittung. Daß Die Dame an der Rezeption mir die fünf Kronen nicht zurückgibt registriere ich erst , als wir schon außer Reichweite auf dem Weg zum Brötchenholen sind. Egal, hat sie sich wohl fünf Kronen Trinkgeld genehmigt... Als wir vom Brötchenholen zurück kommen und uns auf unseren Bus zu bewegen, kommt uns die Dame entgegen, entschuldigt sich vielmals und gibt uns die fünf Kronen. So ein selbstgenehmigtes Trinkgeld wäre auch absolut untypisch für einen Schweden gewesen.

Wir frühstücken und laufen dann noch ein paar Stunden Ski. Dann nutzen wir beide die letzte Gelegenheit zum Duschen auf dem Campingplatz, und schon geht es wieder auf die Reise... Wir wollen heute nur ein paar Kilometer Richtung Femundsee fahren und dort nächtigen.

Leider geht das Klappern bald wieder los. Mist! Ich versuche zu ergründen wo es herkommt, fahre mit offener Fahrertür und hänge meinen Oberkörper raus während Heike vom Beifahrersitz aus lenkt. Das Klappern scheint von der Fahrerseite zu kommen. Unten in Idre (nicht Idre Fjäll) halte ich auf einem Supermarktparkplatz und beäuge das Auto noch einmal genauer. Ich trete noch einmal gegen die Räder und siehe da, beim rechten Hinterrad ist dieses Geräusch wieder da. Es hört sich im Stand aber recht harmlos an. Ich schaue mir das Hinterrad noch einmal genau an, es scheint äußerlich alles fest zu sein. Das Klappern kommt offensichtlich aus der Bremstrommel. Während ich unter dem Auto liege kommt zufällig der Campingplatzwart und will uns helfen. Ich weiß aber auch nicht so recht, was ich will und beschließe für den Moment, daß das Klappern noch erträglich ist, und so fahren wir unverrichteter Dinge weiter.

Heute ist es draußen wieder kälter, wir haben jetzt am späten Nachmittag -5°C. Auch die Straße wird immer vereister und durch den rumpeligen Untergrund hört man das klappern auch immer mehr. Nerv! Es wird irgendwie unerträglich. Nach einigen Beratungen entschließen wir uns zurück Richtung Idre zu fahren, dort irgendwo zu übernachten und morgen nach dem Fehler zu sehen. Heute ist es zu spät, es wird bald dunkel. Ich sehe mich durchaus in der Lage die Bremstrommel selbst abzuschrauben, wahrscheinlich ist nur irgendeine Feder abgesprungen. Allerdings erinnere ich mich plötzlich, wie mir vor einem Jahr bei meiner letzten Trommelbremswartung der VW-Bus vom Wagenheber gefallen ist... Damals hatte ich vorgesorgt und eine Stütze untergebaut so daß nichts passiert ist. Aber jetzt auf freier Wildbahn... Das Problem ist, daß der VW-Bus Hinterradantrieb hat. Die Handbremse darf man nicht anziehen, sonst bekommt man die Trommel nicht ab. Gang-Einlegen nützt auch nichts, da der Gang nur auf die Hinterachse wirkt. Aufgrund des Differentials im Getriebe wird nicht mal das Rad gebremst, das noch am Boden ist. Keile zum Unterlegen und all den Krams habe ich nicht. Nee... das ist mir doch irgendwie zu haarig!

Wir schauen ob die Tankstelle in Idre eine Werkstatt hat, ja, sie hat. Ich frage den Mann an der Kasse noch, wann die Werkstatt morgen aufmacht, er sagt mir so zwischen acht und neun. Nun gut, jetzt wissen wir was wir morgen tun werden. Hoffentlich ist es wirklich ein einfacher Fehler und hoffentlich wird nicht irgendein nicht auftreibbares Kleinteil benötigt...

Dumm an der ganzen Sache ist, daß Heike gerade morgen Geburtstag hat. Das hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt. Naja läßt sich halt irgendwie nicht ändern.

Wir kaufen noch Fleisch und Gemüse und stellen uns dann auf einen Parkplatz am Rande der Straße außerhalb von Idre. Dann wird gekocht und gegessen.

Danach schicke ich Heike ins Bett, hänge einen Vorhang zwischen Bett und "Küche" und versuche nun "heimlich" einen Kuchen zu backen. Ich habe schon zu Hause eine Backmischung besorgt, für mehr reicht es nicht im Urlaub. Draußen ist es übrigens mittlerweile -10°C kalt.

Ich hatte zuhause schon die Backanleitung aus der Pappschachtel ausgeschnitten um Platz zu sparen oder was weiß ich. Naja, ich will anfangen: "Rühren Sie die Backmischung, die Eier und die Margarine mit einem elektrischen Handrührgerät auf höchster Stufe schaumig. Hmm, wieviel Eier, wieviel Margarine? Mist, ich hatte die Mengenangaben nicht mitausgeschnitten! Und ich hatte keine Ahnung wieviel Margarine ich nehmen muß. Zum Glück hatte ich aber noch den unteren Rand eines Illustrationsbildes mit ausgeschnitten und da sind zwei Eier abgebildet. Also nehmen wir zwei Eier... Und die Margarine schätze ich dann mal so... Hoffentlich geht das gut.

Ein elektrisches Rührgerät habe ich natürlich auch nicht dabei aber einen mechanischen Handrührbesen. Der versagt natürlich bei dem dicken Teig. Also nehme ich einfacherweise eine Gabel. Damit klappt es dann auch. Heike liest hinter ihrem Vorhang ein Buch und tut so als ob sie keine Ahnung hat, was ich mache, vielen Dank Heike!

Der verbogende Blechschachtenofen wird mit so einem Getöse aufgestellt, daß ich mich innerlich halb totlache. Heike tut aber immer noch so, als ob sie nichts ahnt...

Nungut, ich stelle den Kuchen in den Ofen, auf den ersten Blick scheint er dann auch wie ein richtiger Kuchen zu backen...

Er gelingt dann sogar einigermaßen, trotz der Margarineschätzung. Allerdings ist die Wärmeverteilung in dem Blechschachtelofen so ungleichmäßig, daß der vordere Teil des Kuchens angebrannt ist. Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich den Kuchen öfters mal gedreht. Die angebrannte Seite fliegt in den Wald!


Donnerstag, 19.3.1998
Mitten in der Nacht stelle ich fest, daß es verdammt kalt im Auto ist und die Standheizung nicht mehr läuft. Das rote Lämpchen am Bedienteil blinkt. Das hat es auch vor einem halben Jahr getan, als die Elektronikeinheit kaputt war und die Reparatur dann 500,- DM gekostet hat. Ich schrecke aus dem Schlaf. Allerdings zeigt sich dann doch, daß diesmal nur die Zweitbatterie leer ist. Na toll, daß diese etwas schwächlich ist, wußte ich ja schon, aber wenn sie es nicht mal mehr schafft für eine Nacht den Betriebsstrom der Gasheizung aufrechtzuerhalten, ist sie wohl doch schon ziemlich fertig. Allerdings sind wir ja gestern auch nur ein paar Kilometer gefahren, da hatte sie auch nicht viel Gelegenheit sich aufzuladen. Naja, ich schlafe erst einmal wieder ein. Obwohl es draußen mittlerweile -12°C ist, ist die Temperatur im Inneren des Wagens noch erträglich.

Am Morgen ist Geburtstag angesagt. Heike freut sich über den Kuchen und die Geschenke.

Leider müssen wir schon bald wieder aufbrechen, denn das Klötern am linken Hinterrad wird über Nacht nicht verschwunden sein. Anstatt nach Idre in die Tankstellenwerkstatt zu fahren, beschließen wir nach Morå in eine VW-Werkstatt zu fahren. Ich gehe davon aus, daß sich irgendwas in der Bremstrommel gelöst hat und klappert. Dort wären wenigstens mit großer Wahrscheinlichkeit entsprechende Ersatzteile vorhanden. Mehrmals auf dem Wege nach Morå diskutieren wir, ob wir das Klappern klappern lassen, und einfach weiterfahren.

Also fahren wir nach Morå. Nach recht kurzer Suche finden wir auch eine VW-Werkstatt. Wir führen dem Mann von der Annahme das Geräusch vor, er bittet uns, in einer Stunde wiederzukommen, weil dann die Mittagspause vorbei ist. Also schlagen wir uns eine Stunde um die Ohren. Zurück in der Werkstatt fahren wir gleich auf die Hebebühne. Ich fahre so schief drauf, daß der Mechaniker nochmal runter und rauf fahren muß. Irgendwie ist das Geräusch jetzt weg. Er will die Bremstrommel abschrauben, sein Druckluftschrauber schafft die dicke Schraube aber nicht. Er ist wohl auch davon überzeugt, daß es woanders dran liegt. Er schlägt vor, noch eine Probefahrt zu machen. Erst fahre ich, dann er, aber das Geräusch ist weg. Vorführeffekt. Den ganzen Weg nach Morå hat uns das Klappern deutlich genervt, und jetzt ist es weg. Der Wagen wird noch einmal auf die Hebebühne gehoben und inspiziert. Jetzt entdeckt der Mechaniker, daß bei der Feder irgendetwas gebrochen ist und zeigt mir den Defekt. Ich kann zwar nicht so recht was sehen, aber da er sagt, daß wir mit diesem Defekt problemlos weiterfahren können, glaube ich ihm gerne. Wir bezahlen 283 Kronen (ca. 70 DM) für die (knappe) halbe Arbeitsstunde und fahren los.

Wir müssen noch besprechen wo wir eigentlich hinfahren wollen. Wir halten am Straßenrand an, und beschließen, daß Paris ein schönes Ziel wäre. Paris war für dieses Jahr sowieso geplant, und da wir noch keinen Termin finden konnten nehmen wir jetzt die paar letzten Tage unseres Urlaubs dafür in Angriff.

Übrigens ist das Geräusch wirklich nicht mehr da und taucht auch nicth wieder auf. Wahrscheinlich hat sich beim Anheben des Wagens die Feder irgendwie entspannt und beim Herunterlassen des Wagens hat sie sich in einer anderen Position niedergesetzt, so daß es jetzt irgendwie nicht mehr klappert. Ja nun fahren wir hurtig Richtung Süden in der Hoffnung die Fähre morgens um ein Uhr zu erwischen. Anfangs ist das Wetter sonnig mit einigen dunklen Wolken die ab und zu kurze aber kräftige Schneefälle bringen. Kurz hinter Karlstad wird das Wetter immer schlechter, es schneit immer mehr. Der Schnee ist überwiegend matschig, aber an einigen Stellen fährt man auch über eine ruhige geschlossene Schneedecke. Teilweise ist das Schneegestöber so stark, daß man nur 40-50 km/h fahren kann, doch kurz vor Jönköping werden die Flocken kleiner, so daß man wenigstens wieder sehen kann. Wir lassen es uns nicht nehmen in Jönköping noch einen kleinen Umweg über MC Donald's zu machen. Im Stadtzentrum finden wir ihn nicht, doch als wir die Stadt auf der E4 von Norden nach Süden durchqueren, sind die Hinweisschilder nicht zu übersehen.

Danach fahren wir nach Halmstad, wo wir gegen 23:20 Uhr ankommen. Der Eincheckschalter soll um 00:00 Uhr öffnen, also haue ich mich noch für eine halbe Stunde aufs Ohr.


Freitag, 20.3.1998
Der Schalter öffnet erst gegen 00:20. Die Dame am Schalter eröffnet uns, daß die Fähre voll ist, wir aber noch Chancen haben über eine Warteliste drauf zu kommen. So etwas hatten wir im Winter zu der Uhrzeit nun wirklich nicht erwartet! Wir fahren auf die Wartespur und stehen zwischen diversen Lkws. Die Fähre kommt erst gegen ein Uhr an, da sollte sie eigentlich schon abfahren. Ein Verladeheini fragt uns noch nach der Höhe unseres Autos, immerhin scheint man uns nicht völlig vergessen zu haben. Hinter uns kommt dann noch ein Kleinlaster an, jetzt fühlen wir uns nicht mehr ganz so einsam zwischen den ganzen großen Lkws. Da uns durch die Lkws die Sicht versperrt ist merken wir nicht viel vom Geschehen. zweimal rollen wir etwas vor, dann sind nur noch vier Lastwagen vor uns. Es geschieht eine ganze Weile gar nichts, dann werden wir hinter den Lkws hervorgewinkt und dürfen aufs Schiff fahren. Die Fähre ist voller Lkws, nur hinten rechts ist noch eine kleine Lücke in die unser VW-Bus gerade eben noch paßt. Sofort als wir geparkt haben geht die Klappe zu, und die Fähre fährt los. Da haben wir aber noch einmal Glück gehabt!

Wir kommen noch an dem (niedrigeren) PKW-Deck vorbei. Dieses ist fast leer. Oben an Deck sehen wir, daß diese Fähre deutlich größer und moderner ist, als die, die wir auf dem Hinweg erwischt hatten. Heike hat ihr Kopfkissen mitgenommen und legt sich auf einen Sessel in der Lounge, ich gehe hinunter zu unserem Auto und lege mich dort schlafen, auch wenn es verboten ist.

Um 6:45 kommen wir in Dänemark an. Die Sonne scheint und das Wetter ist schön. Wir fahren ohne größere Zwischenfälle nach Hamburg und weiter nach Pinneberg. Wir haben noch eine erstaunliche Energie in uns und schaffen es, den VW-Bus fast komplett auszuräumen und diverse Ladungen Wäsche zu waschen.


Samstag, 21.3.1998
Da wir ja gestern schon die meiste Arbeit gemacht haben, können wir heute überwiegend ausspannen. Abends packen wir die Taschen für Paris.


Sonntag, 22.3.1998
Morgens um 9:30 Uhr fahren wir los. Da wir im Hotel wohnen wollen und der Wagen nur halb so viel Sprit braucht wie der VW-Bus nehmen wir für diese Fahrt den VW-Golf. An der ersten Tankstelle kontrolliere ich das Öl, Mist, knapp unter Minimum. Wir fahren wieder nach Hause und füllen Öl nach. Hatten wir auch schon länger nicht mehr kontrolliert...

Dann sausen wir mit Vollgas Richtung Paris. Natürlich gibt es wieder die obligatorischen Stops bei unserem Lieblingsrestaurant MC Donald's.

Wir fahren über Aachen, Lüttich (Liège) nach Frankreich. Erst wollten wir uns den mautpflichtigen Autobahnabschnitt in Frankreich sparen, aber es ist doch schon recht spät, und wir haben noch kein Hotel, also verschwenden wir die ca. 25,- DM.

Wir haben uns gestern aus dem Internet ein paar Hotelinformationen gezogen und streben nun ein Hotel in der Nähe von Notre-Dame an. Das Hotel ist von Leuten die dort waren überschwenglich gelobt worden. Die Fahrt dorthin mit dem Auto sollte einfach sein, wir müssen von der Autobahn aus eigentlich immer nur geradeaus fahren. Leider dürfen wir das aber nicht, weil es auch in Paris ziemlich viele Einbahnstraßen gibt.

Es wird ein ziemliches Geeiere, denn in unserem Stadtplan sind keine Einbahnstraßen eingezeichnet. Da fast alle Straßen Einbahnstraßen sind haben wir bei jedem geplanten Abbiegen eine Chance von gut fünfzig Prozent, daß wir wie geplant abbiegen können.

Auch auf diese Weise erreichen wir irgendwann das gesuchte Hotel. Heike steigt aus und fragt, ob noch ein Zimmer frei ist. Es ist, aber wahrscheinlich nur für eine Nacht. Und es kostet 430 Franc, das ist doch etwas mehr als wir eigentlich geplant hatten. Da wir jetzt aber auch keine Lust mehr haben in Paris nach einer neuen Unterkunft zu suchen und das Hotel auch ganz niedlich ist, checken wir hier ein.

Heike möchte Ihren Golf aus Angst vor Gesocks lieber in ein Parkhaus stellen. Wir fahren also in ein Parkhaus. Allerdings verschlägt es uns bei dem Preis von 110 Franc/Tag (30,- DM) fast die Sprache. Nachdem wir den Wagen dort schon abgestellt hatten, beschließen wir doch lieber draußen zu parken. Ich zahle für eine halbe Stunde acht Franc per Kreditkarte. Der Automat sagt "Kreditkarte ungültig", wirft aber trotzdem eine Quittung über acht Franc aus. Ich kann dann auch problemlos das Parkhaus verlassen. Wir parken dann am Straßenrand und gehen mit unserem Gepäck zum Hotel. Vorher haben wir noch ein wenig Müll im Wagen umhergestreut und den Radioknopf abgerissen, damit er nicht so attraktiv für Diebe aussieht.

Das Hotel ist klein und niedlich, aber etwas verwohnt. Aus dem Fenster haben wir den Blick direkt auf Notre-Dame. Wir gehen noch ins angrenzende Quartier Latin in eine Crèperie und essen einen Crèpe. Dann ist es auch schon spät und wir gehen ins Bett.


Montag, 23.3.1998
Wir stehen auf. An der Rezeption bestätigt man uns noch einmal, daß das Hotel für die nächste Nacht ausgebucht sei. Dann müssen wir uns wohl eine neue Unterkunft suchen. Wir haben noch ein paar Adressen die wir abklappern wollen. Nachdem wir eine Zeitlang durch Paris geschlendert sind und in diverse Hotels nach Unterkunft gefragt haben, finden wir auch ein schönes kleines Hotel, wo das Zimmer mit Dusche und WC nur 300 Frank kostet. Mir gefällt das Hotel besser als das vorige. Es hat zwar nicht so viel Flair wie das andere und keinen Ausblick auf Notre-Dame, aber dafür ist es sauberer, weniger abgewohnt und die Zimmer sind auch größer.

Wir schauen noch mal nach dem Auto. Inzwischen haben wir einen Strafzettel über 75 Franc. Naja, immer noch billiger als eine Garage. Wir stehen in einer Parkzone wo wir einen Parkschein lösen müssen, das kann man aber nur mit einer Chipkarte die wir natürlich nicht haben. Ich gehe davon aus, daß uns der Strafzettel nicht nach Deutschland hinterhergeschickt wird.


Notre Dame Notre Dame

Wir lassen den Wagen da stehen wo er ist. Wir besichtigen Notre-Dame, gehen dann zum Louvre, doch die Schlange ist mehrere hundert Meter lang. Wir schlendern dann durch die Tuilerien, dann die Champs-Elysees entlang zum Arc de Triumph.
Dann kommen wir noch an einem Disney-Shop vorbei. Das trifft sich gut, denn morgen wollen wir ja ins Disney-Land und wir wissen noch gar nicht so genau wo wir eigentlich fahren müssen. Hier versorgen wir uns sogleich mit Prospekten.

Abends gehen wir bei einem Chinesen im Quartier Latin essen, das Essen ist ganz passabel. Für ein Menü mit Vorspeise, (kleiner) Hauptspeise und Nachtisch zahlen wir 52 Franc (ca. 15,- DM). Danach gibt es noch einen leckeren Crèpe in der Crèperie von gestern.

Wir gehen zu unserem Auto und fahren damit zu dem neuen Hotel. Wir parken ganz in der Nähe des Hotels direkt vor einem dieser komischen Parkautomaten. Darauf ist zu lesen, daß man nur zwischen 9 und 19 Uhr bezahlen muß. Da wir morgen ins Eurodisneyland fahren wollen und hoffen gegen neun Uhr loszufahren, ist das wohl kein Problem.


Dienstag, 23.3.1998
Wir stehen um acht Uhr auf, ich bin um kurz vor neun aber noch in der Dusche. Heike geht schon runter zum Auto, damit wir nicht noch aufgeschrieben werden.

Nachdem ich fertiggeduscht habe und zum Auto gehe, erwartet Heike mich schon mit grummeligem Gesicht. Wir haben wieder einen Strafzettel bekommen, diesmal über 275 Franc. Wir haben zwar direkt vor dem Parkautomaten aber leider auch im eingeschränkten Halteverbot geparkt. Außerdem war unser Auto mit einem Aufkleber versehen, der uns zum Abschleppen freigibt! Da haben wir ja gerade noch einmal Glück gehabt. Hoffentlich wird uns der Strafzettel nicht hinterhergeschickt!

Wir fahren bei Sonnenwetter zum Eurodisneyland und das ohne uns großartig in Paris zu verfransen. Der Parkplatz der zum Park gehört kostet noch einmal unverschämte 40 Franc, der Eintritt ist mit 165 Franc/Person auch recht hoch. Glücklicherweise ist bis zum 31. März Nebensaison, danach wird´s noch teurer!

Wir besuchen ein paar Fahrgeschäfte, dann setzen wir uns in ein Café, Heike trinkt einen Kaffee, ich habe Hunger und bestelle mir einen Riesen-Hotdog für 25 Franc. Der Hotdog ist lediglich eine lange Knackwurst im Brot, enttäuschend bei dem Preis; man könnte auch sagen: Eine Frechheit! Überhaupt sind die Preise für Verpflegung hier recht hoch. Das ist umso dreister, da es offiziell verboten ist eigenes Essen mit in den Park zu nehmen. Unverschämt! Wir wollen uns aber nicht ärgern.


Die Parade im Disneyland Paris
Im Disneyland
Im Disneyland Paris
Die Warteschlangen vor den Fahrgeschäften sind recht lang, man muß 15-45 Minuten warten bis man dran ist. Trotzdem haben wir bis zum Abend so ziemlich alles ausprobiert. Wir bleiben, bis der Park um 18 Uhr schließt. Wir sehen, daß der große Parkplatz höchstens zu einem knappen Drittel belegt war. Wie lange muß man dann wohl in der Hauptsaison vor den "Attraktionen" warten, und das nachdem man auch noch einen höheren Eintrittspreis gezahlt hat!!! Abzocke! Das Phantasialand in Brühl kostet nur die Hälfte, die Preise für die Verpflegung im Park sind dort akzeptabel und die Attraktionen sind mindestens genau so gut!

Heute abend stellen wir unseren Wagen wirklich auf einen markierten Parkplatz.

Mittwoch, 24.3.1998:
Pünktlich um 9 Uhr begeben wir uns zu unserem Auto und wir haben tatsächlich keinen Strafzettel. Wir fahren zügig nach Hause. Die 844,- DM für den Unfall vor dem Urlaub hat die Versicherung übrigens schon überwiesen.




Schlußbild


Du bist Leser Nummer seit dem 8. April 1998

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Sven@Hoerberg.de


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